Elektronische Nachweisführung
Der Umgang mit Roh- und Schadstoffen in Elektroschrott
Der Umgang mit Roh- und Schadstoffen in Elektroschrott
Am 14. Oktober war internationaler E-Waste Day. Warum braucht es einen Tag, der für dieses Thema Bewusstsein schafft?
Allein in Deutschland fallen in diesem Jahr 24,5 Millionen Tonnen Kleinelektronik-Schrott an. Schätzungen zufolge, sollen bis Jahresende 1/3 der weltweit 16 Milliarden Mobiltelefone in Tonnen und Schubladen entsorgt werden. Geschätzt 86 Tausend Tonnen enden hierzulande dabei schlicht im Restmüll. Welche Probleme bringt dies mit sich? Gebrauchte elektrische und elektronische Geräte können gefährliche Bauteile und Schadstoffe enthalten oder (wenn ein Akku oder Batterien vorhanden sind) Brände auslösen, die Mitarbeiter, Abfuhrfahrzeuge oder Verwertungsanlagen gefährden. Daher gehören Elektro- und Elektronikgeräte oft zu den "gefährlichen" Abfällen, für die ein elektronisches Abfallnachweisverfahren verlangt wird.
Weiterhin enthalten insbesondere diese Geräte seltene Rohstoffe, deren Abbau einen hohen Ressourcenverbrauch erfordert. Über 98% der korrekt entsorgten Altgeräte können jedoch laut letzter Erhebung verwertet werden, beinahe 88% sogar recycelt und wiederverwendet. Die EAG-BehandV regelt dabei die sichere Vorsortierung und -Behandlung. Auch im Sinne dieser Nachhaltigkeit und Datenerhebung, ist die Verfolgung der Entsorgungsströme relevant.
Der Gesetzgeber versucht dem Problem entgegenzuwirken - seit dem 1.Juli lassen sich kleinere Altgeräte (bei einem Neukauf selbst größere) in den meisten Supermärkten und Discountern entsorgen, die selbst zumindest mehrfach jährlich Elektronik im Angebot haben. Dies soll Konsumenten einen möglichen Gang zum Wertstoffhof ersparen.
Um jedoch auch für diese Einzelhändler als Sammelstellen das Ziel verbesserter Recyclingquoten und niedrigerer Umweltbelastung zu gewährleisten, ist die Befreiung der gesetzlich geregelten Rücknahmesysteme von der Teilnahmepflicht am eANV nicht mehr zeitgemäß. Herkunftsnachweise sowie Wert- und Mengenerfassung können dabei helfen, auch in Zukunft gezielte Maßnahmen anzubieten, die Sicherheit und Nachhaltigkeit fördern.